Der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) des Bundeskriminalamtes zufolge sind im Jahre 2022 101 Kinder gewaltsam zu Tode gekommen. Davon waren die meisten zum Zeitpunkt des Todes jünger als sechs Jahre. Außerdem wurde keinerlei Verbesserung von der Anzahl der Fällen des Kindesmissbrauchs registriert. Die Fälle lagen bei 15.520 und damit ähnlich hoch wie im Jahr 2021. Auch im Bereich der sexualisierten Gewalt gegen Kinder, darunter auch Vergewaltigung, konnten 17.437 Fälle deutschlandweit festgestellt werden (ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2021). Damit sind 48 Kinder pro Tag Opfer von sexueller Gewalt geworden. Besorgniserregend hoch sind die Zahlen bei Missbrauchsabbildungen, sogenannter Kinderpornografie. Hier haben sich die Zahlen der registrierten Taten seit 2018 mehr als verzwölffacht. Allein im Vergleich zum Vorjahr konnte für das Jahr 2022 ein Anstieg von 7% auf über 42.000 Fälle festgestellt werden. Fasst man die Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen zusammen, ergibt sich sogar eine Zahl von mehr als 48.800 Fällen, also ein Anstieg von 10,3% zum Vorjahr. Diese genannten Zahlen spiegeln jedoch nur das sogenannte Hellfeld wider. Es handelt sich dabei um Delikte, die der Polizei bekannt geworden sind und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werden konnte. Das sogenannten Dunkelfeld, also der Anteil an Straftaten, von denen die Polizei keine Kenntnis erhält, ist um ein Vielfaches höher. So gehen Schätzungen davon aus, dass in Deutschland pro Schulklasse 2-3 Schüler*innen sexueller Gewalt ausgesetzt sind oder waren. Allein in Berlin wurden 935 Fälle von Missbrauch an Kindern registriert, das sind 18 Fälle mehr als im Vorjahr und die Tendenz ist weiterhin steigend.

(Quelle Polizeiliche Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts 2022)